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Dankbar gratulieren wir vom QuadRadEntscheid der eifrigsten Stimmensammlerin für unser Bürgerbegehren. Renate Raffelsiefen bekam für sage und schreibe 95 gesammelte Stimmen die exklusive QuadRadEntscheid-Big-Bell-Fahrradklingel und ist somit die Gewinnerin der Sommer Sammel Challenge 2023.

Die aktive Unterstützerin Renate Raffelsieven mit der QEM-Big-Bell-Fahrradklingel. Bild: QEM

Zur Frage nach ihrer Motivation für das Sammeln sagt sie:

Solange ich denken kann, verkörpert das Radfahren für mich Freiheit und Lebensfreude. Der gewaltsame Tod eines damals gleichaltrigen kleinen Mädchens aus der Nachbarschaft beim Überqueren der Straße hingegen prägt bis heute meine Sicht auf Autos. Seitdem sind noch die vielen umweltrelevanten Aspekte dazu gekommen. Ich würde mich über alle Maßen freuen, wenn der QuadRadEntscheid Erfolg hat.

Die aktive Unterstützerin hat jedoch nicht nur Stimmen gesammelt, sondern auch den diesjährigen Ride of Silence in Mannheim mitorganisiert. Wir sind Renate für ihren aktiven Einsatz für die Verkehrswende in Mannheim sehr dankbar und hoffen, dass ihr Engagement viele Nachahmer*innen findet. Herzlichen Dank, Renate!



Unterstütze unser Bürgerbegehren. Dein Rückporto übernehmen wir: https://innn.it/QuadRadEntscheid-Mannheim


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Am Samstag, 16. September 2023 findet wieder der internationale Kampagnentag PARKing Day in Mannheim statt. Das Bündnis des PARKing Day Mannheim setzt sich auch dieses Jahr wieder getreu dem Motto „Freiraum statt Parkraum“ für die Umwandlung von Parkplätzen in kleine PARKs und Aktionsstätten ein. Dieses Jahr wird erstmals die Jungbuschstraße im Stadtteil Jungbusch bespielt. Für die Lange Rötterstraße – dem Ort des PARKing Day der letzten beiden Jahre – ist eine Umgestaltung zu einem sogenannten „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ geplant. Der PARKing Day Initiative geht diese geplante Umgestaltung der Langen Rötterstraße nicht weit genug, dennoch hat das Bündnis sich entschlossen einen neuen Ort für den diesjährigen PARKing Day zu suchen.

Das Thema Verkehr und Parken ist auch bei Anwohnenden im vielfältigen Viertel Jungbusch heiß diskutiert. Der PARKing Day möchte dort nun einen Eindruck vermitteln, wie das Leben in dem Viertel mit weniger Parkplätzen für Autos und weniger (Auto-)verkehr sein könnte. Von 11 bis 18 Uhr werden die Parkplätze in einem Teilbereich Jungbuschstraße von verschiedenen Akteuren in temporäre PARKs und Freiraum umgewandelt.



PARKing Day 2022, Lange Rötterstraße, Mannheim (Foto: Ines Joneleit)


Dieses Jahr setzen sich die Akteur*innen des PARKing Day Mannheim wieder aus einem breiten Bündnis aus Verbänden, Klimabewegungen, Vereinen, Einzelpersonen sowie Parteien wie beispielsweise den Parents for Future, der Klimaschutzagentur, dem Stadtraumservice der Stadt Mannheim, der Sufrider Foundation, Start with a friend, der Jungen Diakonie, LaMa, der Grünen Jugend, der Citygemeinde Hafen-Konkordien und weiteren zusammen. Es wird ein buntes Programm auf den temporär umgewidmeten PKW-Stellplätzen geboten: Dieses reicht von Spielangeboten für Kinder, über Wurmkisten, bis zu angebotenen Yogakursen.


Für einen Tag werden so die vorhandenen Parkplätze in Freiräume für Menschen umgewandelt. Hiermit wollen die Akteur*innen in erster Linie auf die Platzverschwendung durch Parklätze und den Flächenverbrauch durch den Individualverkehr im urbanen Raum aufmerksam machen und ihre Vision einer menschengerechten Stadt zeigen. Zudem möchte das Bündnis autofreie Innenstädte voranbringen.


Der PARKing Day animiert die Menschen der Stadt dazu, die urbanen Flächen als Lebensraum für Menschen neu zu entdecken. Ganz nach dem Motto: „Parkplätze zu Parks“.


Die Organisator*innen laden herzlich dazu ein, den PARKing Day zu besuchen sowie daran Teil zu haben, wenn Menschen sich den öffentlichen Raum zurückerobern und ihre Stadt aktiv gestalten. Weitere Informationen zum PARKing Day Mannheim gibt es unter http://parkingday-mannheim.de.


Der PARKing Day ist ein seit 2005 international jährlich begangener Aktionstag zur Re-Urbanisierung von Innenstädten: Parkplätze im öffentlichen Straßenraum werden modellhaft kurzfristig umgewidmet und einer anderen Nutzung wie der einer grünen Oase oder Pflanzeninsel, als Gastronomie- und Sitzfläche, Fahrradabstellfläche, Spielplatz, Diskussionsort oder als Kunstraum zugeführt. Es entstehen in den geschäftigen und hektischen Städten Räume, an denen Menschen verweilen, entspannen, spielen, sich austauschen und treffen können.


Das Organisations-Team vom PARKing Day Mannheim steht Ihnen unter uffbasse@parkingday-mannheim.de gern für Rückfragen und Anregungen zur Verfügung.

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Wir hatten letztes Jahr über einen tödlichen Unfall in Ludwigshafen berichtet und an der Unfallstelle einen Ghost-Rollator aufgestellt. Eine Fußgängerin kam im Straßenverkehr im Beisein ihres Mannes ums Leben. Die Rentnerin (87) und ihr Mann wollten den Straßenabschnitt zwischen Lichtenbergerstrasse und Rheinuferstrasse in Ludwigshafen überqueren. Der Mann erreichte sicher die andere Seite der Straße, die Frau wurde von einem LKW-Fahrer der rechts abbiegen wollte, erfaßt und verstarb an den Folgen.

Rechtskurve von der Lichtenbergerstraße zur Rheinuferstraße Bildquelle: QEM

Gegen den Fahrer des LKWs wurde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. [1] Wie die Staatsanwaltschaft Frankenthal jetzt dem SWR mitteilte, "kam ein Gutachter zu dem Ergebnis, dass der Unfall unvermeidlich war. Der Fahrer habe die Frau nicht sehen können. Die Ermittlungen gegen den 57-Jährigen wurden deshalb eingestellt." [2]


Wir sind schockiert über die Einstellung des Verfahrens.


Wann ist ein Unfall unvermeidlich?

Der Begriff der Fahrlässigkeit beinhaltet, dass "der Handelnde leichtsinnig die gebotene Sorgfaltspflicht vernachlässigt bzw. diese in hohem Maße übergeht und dabei die Verwirklichung des Tatbestands billigend in Kauf nimmt". [3] Es wäre interessant zu wissen, mit welcher Geschwindigkeit der Fahrer in die Kurve eingefahren ist. Laut Aussage des Gutachters, habe er die Frau nicht sehen können. Wir meinen: Wenn eine Kurve nicht einsehbar ist, hätte der Fahrer die Geschwindigkeit drosseln müssen, was den Unfall hätte verhindern können.

Wer denkt, ein LKW hätte keine lückenlose Rundumsicht, dem sei der Artikel des ADFC empfohlen, [4] der die in der EU geltenden gesetzlichen Vorschriften zu Spiegeln an LKWs abbildet und abschließend mit dem Mythos "Toter Winkel" aufräumt.


Leider liegt uns das Gutachten aktuell nicht vor. Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie der Gutachter zu seinem Schluss gelangte, der LKW-Fahrer habe die Frau nicht sehen können. Verglichen mit den langjährigen Zuständen in Mannheim, z.B. zugeparkte Kreuzungsbereiche in den Quadraten, ist dieser Einmündungsbereich an der Lichtenbergstraße gut einsehbar. Leider wirft diese Aussage des Gutachters mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Wodurch sah der Gutachter die Sichtbeziehung behindert? Gab es eine Sichtbehinderung im LKW? War dieser fahrtauglich? War die Sicht durch den Baum links im Bild beeinträchtigt? Falls ja, wie viele Meter Fahrtweg verblieben von der Stelle, wo Sichtkontakt möglich war, bis zur Stelle an der es zum Unfall kam? Gab es einen Fahrtenschreiber im LKW? War dieser digital oder analog? Mit welcher Geschwindigkeit fuhr der LKW zum Unfallzeitpunkt? War der LKW zur Durchfahrt an dieser Stelle berechtigt? Dort besteht nämlich ein Durchfahrtsverbot für LKW, wovon der Lieferverkehr ausgenommen ist.


Angenommen die Kurve wäre schlecht einsehbar

Auch wenn wir das Statement der Staatsanwaltschaft Frankenthal, dass der Fahrer die Frau nicht habe sehen können, aktuell nicht nachvollziehen können - lassen wir uns auf die These ein: Eine mögliche Erklärung für diese Aussage wäre, die Kurve ist tatsächlich schlecht einsehbar. Nehmen wir also diesen Fall einmal an.

§ 26 der StVO sagt zum Überqueren der Fahrbahn auf Fußgängerüberwegen in Absatz (1): "An Fußgängerüberwegen haben Fahrzeuge mit Ausnahme von Schienenfahrzeugen den zu Fuß Gehenden sowie Fahrenden von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen, welche den Überweg erkennbar benutzen wollen, das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Dann dürfen sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit heranfahren; wenn nötig, müssen sie warten." [5]


Wenn alle Regeln eingehalten wurden, wie ist es dann möglich eine querende Person zu übersehen?

Egal wie wir diesen Fall drehen und wenden: Uns ist schleierhaft, wie ein sachverständiger Gutachter bei den örtlichen Gegebenheiten zu dem Schluss gelangen kann, dieser Unfall sei unvermeidlich gewesen. Bei angemessener Geschwindigkeit wäre dieser Unfall aus unserer Sicht klar vermeidbar gewesen.


Wie hat die Verwaltung die Stelle nun entschärft?

In unserem Erstbeitrag zu diesem aus unserer Sicht vermeidbaren Unfall haben wir uns die Unfallstelle genau angeschaut und vorgestellt, anhand welcher Maßnahmen sie entschärft werden könnte.

1. Der Gehweg im Kurvenbereich zwischen Lichtenbergerstraße und Rheinuferstraße, der diesen Namen nicht verdient, sollte physisch gesperrt oder rückgebaut werden, um eine Verwendung durch Fußverkehr zu verhindern.

2. Anstatt einer Absenkung für Fuß- und Radverkehr an der Stelle, wo die Straße den geteilten Rad- und Gehweg kreuzt, sollte stattdessen eine Erhebung eingerichtet werden.

3. Warnende Beschilderung, blinkende Ampel und oder Achtung-Radfahrer-Achtung-Fußgänger-Schild.

4. Durchfahrtsverbot für LKW kontrollieren.

5. Vorfahrt für Radverkehr, Autos werden durch Ampel, die erst bei Bedarf auf Grün für Kfz wechselt, an einer schnellen Kurvendurchfahrt und der damit einhergehenden Gefährdung von Rad- und Fußverkehr gehindert, wie dies z. B. in Delft, Niederlande, der Fall ist.

Delft Universität, Radfahrer haben an Ampeln Vorrang. Bildquelle: Streetfilms

Die bauliche Gestaltung dieser Kurve stammt klar aus dem Zeitalter der autogerechten Stadt, in dem Städte für Autos statt für Menschen gebaut wurden. Eine derart gestaltete Kurve suggeriert Fahrer*innen von Kfz und LKW, entgegen dem geltenden Recht, ungebremst und damit vermeintlich vorfahrtsberechtigt durch die Stelle brettern zu können.

Dass über 9 Monate nach dem Unfall keine der vorgeschlagenen Maßnahmen von der Verwaltung umgesetzt wurde, macht uns traurig und wütend. Es verdeutlicht, mit welcher Nachlässigkeit die Verkehrswende, oder auch nur der angemessene Schutz von Fußgehenden und Radfahrenden, in der Region behandelt wird.


Wir stellten im Erstartikel die Frage, warum erst etwas Schlimmes passieren muss, bevor die Verkehrsplanung sich eine problematische Stelle anschaut und diese aktiv entschärft.

Aber nicht einmal dafür scheint der politische Wille zu reichen.


Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der verstorbenen Frau.



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