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Diesen Mittwoch 15.05.2024 findet der #RideofSilence #RofS auch wieder in Mannheim statt. Um 18:30 h startet am Wasserturm die Fahrraddemo zur Würdigung der 2023 verunfallten und verstorbenen Radfahrer*innen.


Kniender Radfahrer im Gedenken an verunfallte Radfahrer*innen

Der Ride of Silence [1] findet seit 2003 in unzähligen Städten auf der ganzen Welt am 3. Mittwoch im Mai statt. Ziel der Fahrraddemonstration ist es, die Aufmerksamkeit auf besonders gefährliche Situationen für Radfahrende im Straßenverkehr zu lenken. Damit soll die Unfallprävention vorangetrieben werden, denn oft sorgt eine autozentrierte Verkehrsinfrastruktur für Unfälle zwischen Autofahrenden und den schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Das Paradigma der "autogerechten Stadt" hat zu Städten geführt, deren Infrastruktur schwächere Verkehrsteilnehmer*innen nicht nur benachteiligt, sondern aktiv gefährdet. Eine bauliche Trennung zwischen Kfz- und Rad- /Fußverkehr, sowie konsequente Geschwindigkeitskontrollen für Autofahrende und nicht zuletzt die Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und entsprechende Sanktionierung zum Parken sind überfällige Maßnahmen, um die Sicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer*innen zu verbessern.


Laut polizeilicher Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Mannheim [2] kam es in dessen Zuständigkeitsbereichs 2023 zu insgesamt 1.334 Unfällen, bei denen Fahrräder (auch Pedelecs) beteiligt waren. Dies sind 1,1% weniger als 2022. Dabei verletzten sich 1.026 Personen, das waren 42 verletzte Radfahrer*innen weniger als 2022. Die Zahl der Schwerverletzten lag bei 132 Personen, 4 weniger als im Vorjahr.

Leider sind wir von einer #VisionZero, von der Oberbürgermeister Christian Specht im Wahlkampf sprach, auch im Jahr 2023 weit entfernt. Es kam zu vier tödlichen Unfällen mit Radfahrenden in diesem Jahr.


Den verunfallten Radfahrenden wollen wir gedenken. Die Route führt dieses Jahr über Neckarau nach Seckenheim. Auf der Strecke liegen sechs Unfallstellen, wobei in vier Fällen Fahrradfahrer*innen tödlich verletzt wurden.


Gebeten wird um weiße Kleidung (kein muss) und, wegen des Anlasses, keine Musik.


Setz auch Du ein Zeichen für gerechtere Infrastruktur und #VisionZero und fahr mit beim #RofS.



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114 Ansichten

An manchen Straßen Mannheims ist eine Seite zugeparkt, und nur eine Spur verbleibt für den fließenden Verkehr. Dies erzeugt sehr unangenehme, zuweilen bedrohliche Situationen für Radfahrende. Ich radle dort oft mit mulmigem Gefühl.


Erstes Beispiel: Spinozastraße in der Oststadt

Der Verkehr läuft in beiden Richtungen. Eine Spur ist aber völlig okkupiert durch parkende Autos – wohl zumeist von Anwohnis, die zwar eine Garage haben, aber ihren Zweit- oder Drittwagen auf der Straße abstellen, oder ihre Garage mit anderen Dingen füllen. Das (aus Nordwesten) entgegenkommende Auto, das man im Foto in der Ferne sieht, muss auf die linke Spur wechseln. Wer aus Südosten kommt, fährt rechts und hat Vorfahrt. Dies respektieren Autofahris, sofern der entgegenkommende Mensch motorisiert ist, und nutzen Ausweichmöglichkeiten wie die, die man links im Bild sehen kann.


Leider gibt es in Mannheim ziemlich viele unvernünftige Autofahris, die die Vorfahrt eines Menschen auf dem Fahrrad nicht respektieren. Die meinen, dass Radlis nur 50 cm Raum brauchen, um sich zwischen einem entgegenkommenden Auto und der Bordsteinkante hindurchzuzwängen. Ein paar Mal habe ich so jemanden gezwungen, zu halten, bevor ich an ihm vorbeifuhr. Übrigens waren das immer Männer, denn Testosteron scheint unvernünftiges Autofahren zu fördern! Das führte unweigerlich zu einer höchst ärgerlichen Konfrontation. Diese Leute schienen kein Verständnis dafür zu haben, dass man auf dem Fahrrad Schutzraum braucht vor einem entgegenkommenden Auto, und nicht zu wissen, wie die gesetzlichen Regelungen sind. Ich habe den Eindruck, solche Autofahrer betrachten sich als Könige und die Radfahrenden als Plebs, die ihnen gegenüber in Demut erstarren sollten. Sie sind empört, wenn ein Radfahri ihnen sagt, sie sollten auf die rechte Straßenseite ausweichen.


Ich liebe solche Konfrontationen nicht. Seitdem die Radspur auf der Augustaanlage eingerichtet wurde, verwende ich die Spinozastraße so gut wie nie in Ost-West-Richtung. In West-Ost-Richtung auch nur selten, allerdings weiche ich dann den entgegenkommenden Autos aus, weil sie ja die Vorfahrt haben – weswegen es für mich in dieser Richtung noch nie Konflikte gegeben hat.


Zweites Beispiel: Karl-Ludwig-Straße in der Schwetzinger Vorstadt

Auch hier ist eine Straßenseite zugeparkt mit Autos, nur eine volle Fahrspur steht zur Verfügung für Verkehr in beide Richtungen. Wenn man mit dem Auto von der Seckenheimer Straße hier einbiegt (wie das Auto im linken Bild), kann man nicht erkennen, ob 20 oder 30 m weiter jemand entgegenkommt. Es gibt aber keine Ausweichmöglichkeit nach rechts, weil Lücken zwischen den Parkplätzen fehlen. Die einzig anständige Lösung, wenn jemand per Fahrrad entgegenkommt: das Auto einen Moment halten, und ihn oder sie vorbeilassen. Denn die Fahrspur eines normal fahrenden Autos überschneidet sich hier mit der Fahrspur eines Fahrrads in der Gegenrichtung, von 1,5 m Sicherheitsabstand ganz zu schweigen!


Auch hier stoße ich auf völliges Unverständnis vonseiten vieler Autofahrer, dass sie anhalten sollen. Sie reagieren mit Empörung, Wut. Ich hätte doch so viel Platz, was will ich denn?


Ich will nur die Beachtung geltender Gesetze. Alle Autofahris würden einer Motorradfahrerin ausreichend Platz lassen. Warum dann nicht einer Radfahrerin – hat die weniger Recht auf körperliche Unversehrtheit?


Es scheint, Radfahrende, die ihr Recht einfordern, verstoßen gegen das Elfte Gebot: Du darfst die Vorrechte eines Autofahrers nie in Frage stellen!

 

Drittes Beispiel: Tatersallstraße beim Wasserturm

Dies ist offiziell eine Fahrradstraße. Nur wenige Autofahris scheinen dies bemerkt zu haben – vielleicht halten sie die farbigen Markierungen auf der Straße für eine hübsche Dekoration. Vielleicht teilt sogar die Stadtverwaltung diese Auffassung?


Autos dürfen hier nur in einer Richtung fahren. Sie brauchen die Straße vorwiegend, um an einen der Parkplätze heranzukommen (wobei es unter dem Wasserturm in direkter Nähe eine große Zahl von Stellplätzen gibt). Radlis dürfen in beiden Richtungen fahren, denn für sie ist dies eine wichtige Verbindung zwischen Hauptbahnhof, Innenstadt und Neckarstadt, parallel zum von Autos dominierten Kaiserring. In den Planungen zum Masterplan Mobilität 2035 ist diese Strecke übrigens sowohl Radschnellverbindung RSV, als auch Radvorrangroute RVOR. Auch hier: etliche Autofahrer sind nicht bereit, entgegenkommenden Radfahris Platz zu lassen oder kurz anzuhalten. Im Foto sieht man, wie der Radfahrer kaum Platz hat zwischen dem entgegenkommenden Auto und dem parkenden Auto auf der rechten Seite. Das Bild ist nicht gestellt, ich fotografierte dort bloß ein paar Minuten, bis sich diese Situation ergab.


Ähnlich ist es in vielen Straßen in den Quadraten, wo geparkte Wagen nur eine schmale Fahrspur frei lassen und es Einbahnverkehr für Autos gibt, Fahrräder aber in beiden Richtungen fahren dürfen. Alle diese Straßen nutze ich als Radlerin als Einbahnstraßen, um unnötige Konflikte und Gefahren zu vermeiden. Die Regelung, Radfahrende in beide Richtungen zu erlauben, muss unbedingt mit einer Neuordnung des Parkraums einhergehen.

 

Wie wäre Sicherheit für Radfahrende in den dargestellten Fällen zu gewährleisten?

Eine rücksichtsvolle, anständige Lösung wäre, dass Autofahris anhalten, um entgegenkommende Radfahris vorbeizulassen. Manche tun dies auch. Viele aber nicht. Es ist praktisch nicht möglich, in diesen Situationen als Radli sein Recht einzufordern. Geltendes Recht, dass Radverkehr in Fahrradstraßen weder behindert noch gefährdet werden darf wird in Mannheim tagtäglich gebrochen. Kontrollen geschweige denn Ahndung passieren nicht. Öffentlichkeitskampagnen, die Autofahrende zu mehr Rücksicht auffordern, sowie Sensibilisierung gegenüber diesem Thema im Fahrunterricht könnten helfen, aber nur auf lange Sicht. Zu sehr ist die Kultur der Oberhoheit aller Autofahrenden in unserer Gesellschaft verankert.


Als kurzfristige persönliche Lösung meide ich gefährliche Stellen, wenn mir Konflikte dort zu viel werden. Dies ist aber nur eine Notlösung, denn sie schränkt meine Mobilität per Fahrrad ein. Eine Stadt, die den Radverkehr fördern will, sollte diese Art Lösung nicht wollen.


Mein Vorschlag: Parkplätze an diesen Stellen entfernen, weil sie den fließenden Verkehr blockieren. Außerdem meine ich, dass selbst bei einer Verminderung der Gesamtzahl der Parkplätze mehr Parkplätze für Menschen mit Behinderungen und für den Lieferverkehr geschaffen werden sollten.


Eine Stadt braucht Platz für den fließenden Verkehr einschließlich ÖPNV, Radverkehr und Lieferverkehr, und natürlich für den Fußverkehr (denn ohne den gibt es überhaupt keinen Verkehr) – und erst danach für geparkte Autos.


In Mannheim habe ich dagegen leider den Eindruck, dass zu oft den geparkten Autos die höchste Priorität eingeräumt wird.



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206 Ansichten

Andreas Riemann hat es geschafft, er hat die Sammel-Challenge geknackt. Als passionierter Fahrradliebhaber kann er Räder nicht nur reparieren, sondern ganz nebenbei noch für den QEM Stimmen sammeln: 86 Stimmen brachte Andreas zusammen und wir freuen uns, dass eine weitere exklusive QEM-Big-Bell-Fahrradklingel einen neuen Besitzer gefunden hat.

Andreas beschreibt seine Motivation fürs Radfahren und Stimmensammeln für unser Bürgerbegehren wie folgt: "Grundsätzlich wünsche ich mir Städte, die für Menschen gemacht sind, mit einer hohen Lebensqualität. Städte in denen sich Menschen frei begegnen können, in denen die Kinder ohne "Sorge" auf den Wegen und Plätzen spielen dürfen, wo Menschen vor den Häusern verweilen und sich treffen, wo bis auf einzelne motorisierte Transporthelfer keine größeren Fahrzeuge notwendig sind. Kranke, behinderte, eingeschränkte Menschen können am Alltag und sozialen Leben teilhaben, da man diese nicht zur eigenen Sicherheit wegsperren müsste. Die kleine Emma fünf Straßen weiter weiß, dass der demente Egon in die Friedensgasse 14 zu Familie Schmitt gehört und nimmt ihn bei der Hand. Die Lebensqualität der Städte würde immens steigen, durch die Ruhe, die einkehrt und durch die deutlich verbesserte Luftqualität

Ohne die Autos würde so enorm viel Fläche frei werden, die Platz für Bäume, Pflanzen, Wasserläufe, Spielplätze, Bewegungs- und Begegnungsstätten bietet, dass es viele Menschen zur Erholung nicht mehr aus der Stadt hinaus treibt, sondern diese zum Verweilen bleiben. Es ist Zeit, wir müssen uns vom Auto in den Städten lösen und befreien!

Ich sitze seit dem ich 2 1/2 Jahre bin auf dem Fahrrad. Radfahren ist kein Problem, auch für die meisten untrainierten Menschen nicht, wie sich immer wieder herausstellt, die Strecken zwischen 20 und 50 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen können.

Ich halte das Fahrrad für eine der genialsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte.

Danke dir und Ruhe in Frieden Karl Drais 1817."


Vielen Dank für Dein Statement, deine Vision für Mannheim, Dein Engagment und die Unterstützung beim Stimmensammeln, Andreas!

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